Ausprobieren, was man sonst nie machen würde
Das Chili sin Carne köchelt in zwei riesigen Töpfen auf den Gaskochern und vor dem Küchenzelt regnet es in Strömen. Lilli, Constantin und Louis haben die Nacht über wenig geschlafen, trotzdem rühren sie gut gelaunt durch das Essen. Die drei Pfadfinder gehören zur DPSG St. Bonifatius Hofheim Marxheim und nehmen an der 72-Stunden-Aktion teil. Die drei Kinder haben am Vorabend die Zeit am Lagerfeuer genossen und freuen sich jetzt schon auf die Pancakes am nächsten Tag.
Gleich vier Aufgaben geht die 40-köpfige Gruppe in den drei Tagen im und um das Vincenzhaus herum an. Eine Wand im Gebäude wird zum Thema Kinderrechte gestaltet, ein Terrassenneubau steht auf dem Plan ebenso wie der Bau eines mobilen Pizzaofens und das Basteln von Nistkästen. Die Planungsgruppe für den Pizzaofen hat sich in einen alten Bauwagen verzogen und versucht einen Anhänger zu organisieren. „Wir machen hier Dinge, die man sonst nie macht“, so einer der Betreuer, denn gerade wird überlegt, aus welchem Material der Ofen gebaut wird, damit er nicht zu schwer für den Anhänger wird. Wenn alles gut läuft, wird der Ofen zum Abschluss gleich ausprobiert.
Wand weist auf Kinderrechte hin
Auch bei der Planung für die Wandgestaltung lief laut Betreuer Olli Becht „alles richtig gut“. Erst wurden Skizzen mit Ideen gesammelt, dann einigte man sich auf die Gestaltung. Auf die Wand sollen jetzt Postkarten gemalt werden, auf denen jeweils Kinderrechte geschrieben werden – etwa das Recht auf Schutz vor Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt oder das Recht auf Privatsphäre. Natürlich werden das Logo der Pfadis und das der 72-Stunden-Aktion ebenfalls die Wand zieren.
„Wenn alles gut läuft, gehen wir am Ende der Aktion an der von uns gestalteten Wand vorbei zur neuen Terrasse und essen dort die erste Pizza aus dem mobilen Ofen“, sagt Olli Becht lachend. Den mobilen Pizzaofen möchten die Pfadfinder hinterher auch anderen Gruppen zur Verfügung stellen.