Ein Ostergruß von der Caritas im Trentino
In diesen Tagen erreichte das Bezirksbüro Main-Taunus eine Mail von unseren Partnern des Caritasverbandes der Erzdiözese Trient, mit denen wir seit nunmehr einem Jahr in engem Kontakt stehen durch die Aktion "Wir sitzen alle im selben Boot". Die Nachrichten aus Italien sind düster, die Lage in der dritten Coronawelle sehr schwierig und trotzdem fühlen sich die Menschen dort mit uns verbunden "auf dem Weg des Lebens". Lesen Sie im folgenden den Brief aus Italien:
Liebe Freunde des Main-Taunus-Kreises
Ein großer und herzlicher Gruß von uns!
Wir haben uns sehr gefreut, von Ihnen zu hören und unsere Beziehung aufrechtzuerhalten. Der Erhalt von Beziehungen wird in dieser Zeit zum wichtigsten Aspekt.
Auch wir befinden uns in einer Zeit großer Schwierigkeiten. Nach den ersten Monaten der Orientierungslosigkeit, mit dem Ende des Jahres 2020 und dem Beginn des neuen Jahres 2021, ist den Menschen bewusst geworden, dass nicht mehr alles so sein wird wie bisher.
Die Realität der Diözese ist jetzt in der schwierigsten Situation: die Einstellung vieler Arbeitsplätze, das Fehlen ernsthafter Perspektiven, das Ausbleiben von Touristen in unseren Gebieten, die vom Tourismus lebten, verursachen eine neue schwierige Zeit, und so wenden sich immer mehr Menschen an unsere Schalter. Viele Menschen aus dem Trentino, die die Caritas als Unterstützung für andere, nämlich arme Menschen und Ausländer ansahen, klopfen jetzt selbst an die Türen, weil sie von der Hoffnungslosigkeit erschöpft sind.
Auch unser Bischof ist von Covid betroffen, und das hat auch in unseren Büros einige Befürchtungen ausgelöst.
Gerade heute, am Beginn dieser großen Woche, die zu Ostern führt, haben wir daran gedacht, uns an alle Menschen zu erinnern, nah und fern, die mit uns auf dem Weg des Lebens sind.
Und Sie, unter allen, sind die Freunde, die uns in der ersten Zeit der Not am meisten unterstützt haben!
Ich danke Ihnen nochmals für Ihr Zeugnis, für Ihre Solidarität und für Ihre Worte.
Leider fällt es uns angesichts der Krankheit einiger Mitarbeiter, der vielen Menschen, die um Hilfe bitten, und der neuen Empfangsdienste oft schwer, innezuhalten und nachzudenken. Unsere Aktivitäten absorbieren leider fast die gesamte Zeit, die uns zur Verfügung steht. Und das ist ein Effekt, den wir gerne überwinden würden, denn zusammen mit den konkreten Dingen möchten wir wieder reden können, zusammen leben, die Zukunft planen.
Wir unsererseits werden Ihnen in diesen Tagen ein kleines Zeichen der möglichen Auferstehung geben, das Sie in Ihre Mitte stellen können, einfach als Zeichen der Freundschaft, der Solidarität und der christlichen Nähe.
Beten wir gemeinsam zum Herrn, dass er uns hilft, Wege des Lichts in unserem Leben zu finden, und dass wir uns so bald wie möglich wirklich lebendig umarmen können!
Mit aufrichtiger Zuneigung von uns allen!
Alessandro Martinelli
- Diözesancaritasdirektor Trento, Italien -
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